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Bildbericht / 09.2005
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12. FÜHLINGER SEE REGATTA am 19./11. September 2005

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Erlebnisse einer 19 ten

Yvonne Diegel

Seit Jahren geht mein Sweety immer zum Fühlinger See zur Regatta.
Er segelt mit Leidenschaft, ich dagegen stand immer nur daneben, plauderte prächtig mit den anderen Seglern oder deren Frauen, schaute allen großen „Spielkindern“ zu und machte die dementsprechenden Fotos.
2005 habe ich mich entschlossen, (weil Sweety ja erst seit 3 Jahren versucht, mich davon zu überzeugen, daß ich mir einen Ruck geben und es selbst versuchen solle) ein abgelegtes Boot vom Sweety wieder aufzumöbeln und mich selbst als Anfänger zur Regatta anzumelden.

Gesagt, getan.
Am Start meiner ersten Wanderregatta am 10. September 2005 mit den größten Schwierigkeiten und Widrigkeiten konfrontiert, keine Ahnung wie ein Start funktioniert und kein Wind. Ich bekam die ersten guten Tips natürlich in „Seglersprache“ wie ich es machen solle.
Ganz schnell merkten die netten Helfer, Yvonne versteht kein Wort „Segellatein“ und sofort wurde mir mit links oder rechts, Segel auf oder zu, erklärt was ich machen solle.

Mein erster Start war auch gleich ein Fehlstart und ich durfte einen Strafkringel um die Boje fahren.
Die Profis weit vor mir, fuhr ich dem Feld hinterher. Alle Fehler die man nur machen kann habe ich wunderbar hingekriegt:

Ich war sauer und nach einiger Zeit hätte ich am liebsten aufgegeben und die Fernsteuerung vor Wut ins Wasser geworfen. Überlegt habe ich auch selbst ins Wasser zu gehen und das Schiff einfach auf den richtigen Weg zu schieben denn dort hinsegeln konnte ich kaum und segeln ist leichter gesagt als getan.
Mich packte der Ehrgeiz und ich wollte das Ziel segelnd erreichen.

Ich hatte Anfängerglück und es dauerte einige Zeit, bis ich meine Steuerfehler ausglich, so gut ich konnte. Am Ende erreichte ich das Ziel und hatte noch nicht einmal die rote Laterne, denn auch die Profis kämpften mit dem nicht vorhandenen Wind.

Nach dem 1. Lauf scharten sich haufenweise Fachleute um mich, welche gemerkt hatten, daß an meinem Schiff einige Sachen nicht richtig liefen.
Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie unter tatkräftiger Mithilfe Leinen verändert und zusätzliche Leinen eingezogen wurden, um das Schiff see- und anfängertauglich umzurüsten.

Das Segler nette und hilfsbereite Leute sind habe ich ja in den Jahren schon mitbekommen, aber an so etwas hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht geglaubt und es machte mich verlegen und stolz zugleich.
Die Klio II war für den nächsten Lauf der Regatta gerüstet, jetzt mußte nur noch Yvonne, die Anfängerin beruhigt werden und das klappte so gut, daß ich mir keine Gedanken mehr über die Angst und das Können der Segelei machte.
Mit viel Begeisterung und einer gehörigen Portion Selbstsicherheit ging ich an den 2. Start.

Ich hatte aus meinen Fehlern gelernt und wollte nicht wieder einen Fehlstart hinlegen. So kreuzte ich in angemessener Entfernung zwischen den Startbojen, in der Hoffnung, sollte es jetzt losgehen, mit Kurs Backbord die erste Boje an der Brücke auf direktem Weg anzusteuern.

Doch es kam alles anders:
Startkollision mit einem anderen 1 Meter Schiff, welches sich an meiner Reling mit Fendern verkeilt und verheddert hatte. Alle Versuche voneinander loszukommen halfen nicht. Erst als die zufällig anwesenden Taucher gebeten wurden die Schiffe voneinander zu trennen, taten sie dies von alleine.
Wieder fuhr ich dem Feld hinterher, verlor nicht die Nerven, erinnerte mich an die Ratschläge und kam ins Ziel.

Der 2. Regattatag endete für mich mit einer Urkunde. 19. Platz von 35 gestarteten Seglern!
Ich war stolz wie OSCAR!
Mein ganzer Dank gilt allen Tippgebern, allen tatkräftigen Helfern, der Klio II und bei meinem Sweety Gerfried.

Unten einige Bilder: Menschen und Boote an einem spannenden und entspannenden Segeltag:

Yvonne Diegel

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