Dies ist sicherlich eine typische Aufgabe für eine Drehmaschine. Wenn ich keine Drehmaschine hätte, würde ich ein Stück Holz in den Schraubstock einer Ständerbohrmaschine einspannen, den Schraubstock auf dem Tisch der Bohrmaschine zum Beispiel mit Hilfe von Schraubzwingen fixieren und ein tiefes Durchgangsloch mit einem identischen Durchmesser wie der Außendurchmesser des anzubohrenden Rundstabs bohren. In dieses Loch würde ich dann den Rundstab mit einem Hammer möglichst tief hineinklopfen. Mit einem Zentrierbohrer DIN 333 Form A (Bild 6.22) mit einem Nenndurchmesser von 1,6 mm (dies entspricht dem Durchmesser einer Kernlochbohrung für ein M2-Gewinde) würde ich dann zentrieren und mit einem 1,6 mm Bohrer auf Tiefe bohren. Nach dem Ausspannen des Holzstücks kann man dann den Rundstab von hinten einfach wieder herausklopfen. Falls auch die Ständerbohrmaschine fehlt, ist es möglich, ein Stück Rohr zu verwenden, dessen Innendurchmesser der erwünschten Bohrung entspricht oder kleiner ist. Ein bereits vorhandenes Loch kann mit akzeptabler Genauigkeit größer aufgebohrt werden. Falls die erwünschte Bohrung ein Sackloch sein muss, kann ein Stück Rundmessing in das Rohr eingelötet und gegebenenfalls verstiftet werden.
Bild 6.22: Einen Zentrierbohrer verwendet man aufgrund seiner
Biegesteifigkeit zum Anbohren (Anzentrieren) überall dort, wo kein Anriss und Vorkörnen möglich
oder sinnvoll ist.
Er wird für das sogenannte zwangsgeführte (maschinelle) Bohren eingesetzt, in handgeführten Bohrmaschinen verwendet man ihn nicht. Der Nenndurchmesser eines Zentrierbohrers ist der Durchmesser des kurzen zylindrischen Stücks an seiner Spitze, der Schaftdurchmesser ist stets um das Vielfache größer. |